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ich hoffe meine homepage gefällt euch und vergisst nicht ins Gästebuch zu schreiben |
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GeDiChTe |
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Halabja
Es war der 14. des Monats;
auf Goyja entführte der Wind meine Feder.
Als ich sie fand und damit schrieb,
flogen meine Worte in Schwärmen.
Es war der 15. des Monats;
Der Sirwan spülte meine Feder weg.
Als ich sie einfing und damit schrieb,
wurden meine Gedichte zu Fischen.
Es war der 16. des Monats!
Ah, du sechzehnter Tag!
Als Scharazoor meine Feder von mir nahm
Und sie mir zurückgab, damit ich schreibe,
waren meine Finger vertrocknet
wie HALABJA.
Sherko Bekas
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Deine Liebe
Deine Liebe gleicht dem Wind-
Wenn ich brenne möchte,
kommt sie und löscht mich.
Deine Liebe gleicht dem Wind-
Wenn ich glühe, kommt sie und entfacht mich.
Sherko Bekas.
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Die Liebe
Ich habe mein Ohr an das Herz
Der Erde gelegt.
Sie hat mir von der Liebe zwischen sich
Und dem Regen erzählt.
Ich habe mein Ohr an das Herz
Des Wassers gelegt.
Es hat mir von der Liebe zwischen sich
Und seinen Quellen erzählt.
Ich habe mein Ohr an das Herz
Des Baumes gelegt.
Er hat mir von der Liebe zwischen sich
Und seinen Blättern erzählt.
Als ich mein Ohr an das Herz
Der Liebe selbst gelegt habe,
hat sie mir von der Freiheit erzählt.
Sherko Bekas
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Euphrat
Euphrat kommt oft murmelnd zu mir,
setzt sich neben mich und streichelt
die Wellen seines Bartes mit der Hand.
Leise sagt er zu mir:
Lies mir Gedichte vor.
Das, was ewig bleibt,
sind meine Wasser
und jene Gedichte,
die nie die Armen vergessen.
Sherko Bekas
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Macht
Durch das engste Nadelöhr,
auch im Dunkeln,
kann ich den Faden meines Gedichtes ziehen.
Die Träume,
auch die glatten,
kann ich mit der nackten Hand des Satzes
wie diesen Stift fangen.
Den größten Wal des Ozeans
Kann ich in einem Becher voll Wörter
Unterbringen.
Aber was nie in meinem Herzen
Und in meinen Gedichten
Platz finden wird,
ist die Lüge,
ob groß oder
klein.
Sherko Bekas
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Brennen
Auf den Stufen der Angst ist
die Dunkelheit wie ein
Dieb in meine Seele
hinabgestiegen.
Als sie bei meinem Herzen
ankam, wollte sie ihre
Hand danach ausstrecken.
Plötzlich
habe ich deine Liebe
angezündet und
in ihr die Dunkelheit und
die Angst verbrannt.
-Sherko Bekas- |
Blick
Als du hereinkamst,
wurden meine Blicke
zu einem Schmetterling,
der im Saal umhertanzte,
bis er sich auf der Blume,
die dein Haar zierte,
niederließ.
Aber in jenem Augenblick,
als du die Blume herausnahmst
und sie einem anderen gabst,
wurde der Schmetterling meiner Blicke
in deinen Fingern
entstäubt,
ohne dass du es wusstest.
Sherko Bekas
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Trennung
Wenn sie aus meinen Gedichten
Die Blumen wegnehmen,
stirbt eine meiner vier Jahreszeiten.
Wenn sie meine Liebste
Daraus wegnehmen,
sterben zwei meiner Jahreszeiten.
Wenn sie das Brot
Daraus wegnehmen,
sterben drei meiner Jahreszeiten.
Wenn sie die Freiheit
Daraus wegnehmen,
stirbt mein ganzes Jahr und ich selbst.
Sherko Bekas |
Der Schlüssel
In einem fernen Land
Brachte ein schreckliches Ereignis
Einen verloren gegangenen Schlüssel zum Weinen.
Man hatte nicht nach ihm gesucht,
sondern mit Gewalt das Stadttor zerschlagen.
Sherko Bekas
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Der Vergleich
Die Geschichte kam
Und verglich ihre Größe
Mit der Größe deines Leides.
Dein Leid war ein paar Fingerbreit größer.
Als das Meer seine Tiefe mit der Tiefe
Deiner Wunden vergleichen wollte,
schrie es aus Angst, darin zu ertrinken.
Sherko Bekas |
Die Mutter
Ich schlief zwischen zwei Gärten
und träumte bunte Träume.
Ich versteckte mich zwischen zwei Sternen
und pflückte einen Strauß von Geheimnissen der Nacht
für meine Gedanken.
Ich schlenderte zwischen zwei Bächen,
und das Rauschen des Wassers und die Wellen
wurden meine Freunde.
Ich gesellte mich zu zwei Liebenden,
und meine grauen Haare
wurden allmählich wieder schwarz.
Als ich bei zwei Müttern saß,
begegnete mir
die größte Liebe dieser Erde.
Sherko Bekas
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Die Wurzeln
Auch wenn die Sterne, die Wolken,
der Wind und die Sonne
die Mörder nicht sehen,
wenn die Vögel am Himmel getötet werden
und der Horizont sich taub stellt
und die Berge und die Wasser sie vergessen,
so sollte es zumindest einen Baum geben,
der sie sieht und ihre Namen
in seine Wurzeln schreibt.
Sherko Bekas |
Hoffnung
Wenn meine Liebe zu dir Regen wäre,
so stünde ich bereits darin.
Wenn meine Liebe zu dir Feuer wäre,
so hockte ich bereits darin.
Ah, du mein geliebtes Kurdistan!
Mein Gedicht sagt:
„Solange es Regen und Feuer gibt,
werde ich auch leben.“
Sherko Bekas
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Hin helbestên Seydayê Cegerxwîn
KIME EZ?
Kîme ez?
Kurdê Kurdistan
Tev ?ore? û volqan
Tev dînamêtim
Agir û pêtim.
Sorim wek etûn,
Agir giha qepsûn.
Gava biteqim
Dinya dihejî.
Ev pêt û agir
Dijmin dikujî.
Kîme ez?
Ez im rojhilat,
Tev birc û kelat.
Tev bajar û gund,
Tev zinar û lat.
Ji destê dijmin
Dijminê xwînxwar,
Xurt û koledar.
Ji Rom, ji Fireng,
Di rojên pir teng,
Bi ku?tin û ceng.
Parast, parast
Parast min ev rojhilat
Kîme ez?
Rojhilatê nêzîk,
Rojhilatê navî,
Ev bajar û gund,
Ev bej û avî,
Ket bin destê min,
Pî da ser dijmin,
Min bi ceng û ?er
Zanîn û huner
Pi?ta wî ?ikand,
Serî lê gerand!
Ez bûm padî?ah,
Xurt û serbilind
Ketin destê min ta sînorê Hind.
Kîme ez?
Kîme ez?
Kurdê serfiraz
Dijminê dijmin
Dostê a?tîxwaz.
Ez xwe? mirovim,
Ne hirç û hovim!
Lê çibkim bê ?er
Dijmin naçî der.
Bav û kalê min
Dijîn tev serbest,
Naxwazim bijîm
Ta ebed bindest.
Kîme ez?
Divê ez derkevim
Dijminê xwînxwar,
?ahê efyûnkê?,
Jontirkê dijwar,
Serbest bijîm ez
Wek hevçaxê xwe.
Dilxwe? bixum ez,
Rez û baxê xwe.
Cekan hilgirim derkevim meydan,
Rêcek nû çêkim ji boyî insan.
Kîme ez?
Ez im ê ?ikand leskerê Rê?ar,
Min bi xwîna xwe parastî ev war.
Di sînga dijmin ez bûme kelem,
Xwe dan siya min Turk û Ecem.
Li ser serê min
Sinbil û kulah,
Serê hespê min
Digirt padî?ah!
Ez im ew gernas,
Ew Selahidîn
Bi pirs ji dimyat,
Bi pirs ji Hetîn,
Kîme ez?
Ez im Erde?îr,
Ew No?îrewan,
Kesrayê mezin.
Bê tac û eywan,
Dostê kevnare
Ku bûne dijmin,
Ser di tewandin,
Ber agirê min.
Ez im ew qela? xurt û pehlewan,
Xerac min distand ji Hind û Yewnan!
Kîme ez?
Ez im ew gernas, ez im ew mêrxas,
Belê ez im kurd
Iro ez mame
Bindest û zigurd!
Ew tac û eywan
Tev çûn û rizîn,
Dijmin nav û deng
Tev ji min dizîn!..
Xistin la?ê min mîkrobên teres,
Ta bûm perî?an, bê nav û nekes.
Kîme ez?
Ez im ew Kurdê serhi?k û hesin,
Iro jî dijmin ji min ditirsin!...
Bîna barûdê
Kete pozê min.
Dixwazim hawîr,
Biteqim ji bin,
Dîsa wek mêra,
Bikevin çiya.
Naxwazim bimrim,
Dixwazim bigrim.
Kurdistana xwe
Axa Mîdîya,
Kîme ez?
Kawey hesinkar bav û kalê min,
Perçiqand serê zehakê dijmin.
Ji gerdena Kurd
Wî ?ikand zencîr,
Serê me parast,
Ji birîn û ?ûr!
Roja hat ku?tin xwînmijê dilsoz,
Goya dibêjin:Ew roje nûroz...
Zivistan diçî,
Ew rojên ne xwe?
Parêz dibî Kurd,
Ji dêwê zerge?.
Wesan dibêjî Zerde?tê rêzan,
Ehreman di?kê Hirmiz tê meydan!
Kîme ez?
Ez im ê çêkir ev cejn û nûroz,
Divê bistênim,
Wilo nemênim,
Bigrim tol û doz
Fermandar bim ez,
Li ser Kurdistan,
Bo min bimênin
Ev bax û bustan.
Ev ?ax û ev dest,
Rez û ?înahî
Bigrim destê xwe,
Dilxwe? û ?ahî.
Zana û xwenda,
Dezgevanên xurt
Vî warî bigrin,
Bikin ronahî,
Kîme ez?
Ez im ew Kardox Xaldêwê kevnar,
Ez im ew Mîtan, Nayrî û Sobar.
Ez im ew Lolo,
Kardox û Kudî,
Ez im Mad û Go?,
Horî û Gudî.
Ez im Kurmanc û Kelhor, Lor û Gor,
Ez im, ez Kurd im li jêr û li jor.
Cend hezar salin
Kurdistana min
Perçe perçe ma
Bindestê dijmin!
Kîme ez?
Iro ji Lor û Kelhor û Kurmanc
Ji dest xwe berdan ew text û ew tac,
Bûne olperest,
Bi tizbî û xi?t.
Ta dijmin ?ikand
Li me ser û pi?t.
Me dan bin lingan dewlet û hebûn,
Bûn dijminê hev perçe perçe bûn.
Ta ku Kurdistan,
Ta ku Kurdistan
Jar û perî?an
Ket e bin destan!
Kîme ez?
Ez im ew milet, ez im ejderha,
Ji xewa dîlî ?iyar bûm niha.
Dixwazim wek mêr
Dixwazim wek ?êr
Serê xwe hildim,
Ci ser bilindim.
Bi cîhan carek
Ez bidim zanîn,
Rêçika Markîs,
Rêçika Lenîn.
Kurê Guhderz û Ferhad û Rustem,
Kurê Salar û ?êrgoh û Deysem.
Bejin bilindim,
Wek dêw bilindim.
Ez dest dirêjim,
Serbest dibêjim.
Dixwazim bi lez
Gavan bavêjim!..
Kîme ez?
Ne xwînxwar im ez a?tî xwaz im ez,
Serdarê meye gernas û nebez.
Em ?er naxwazin,
Divên wekhevî,
Em pa? ve naçin,
Dijmin direvî!..
Ji bo mirovan em tev dost û yar
Bijî Kurdistan, bimrî koledar!
Kîme ez?
(Cigerxwîn, Dîwana Sêyemîn, Kîme ez 1973) |
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